MTB Festival Achensee 2017


Die eine Woche Gardaseeurlaub mit Wettkampf am Ende hab ich kurzerhand auf zwei Wochen erweitert. War schön. Jetzt kenn ich immerhin den schnellsten und/oder kürzesten Weg von Torbole nach Rovereto ins Krankenhaus. Für Stadtführungen könnt ihr mich nächstes Jahr dann gerne buchen. Immerhin hatte ich zuhause keine Verpflichtungen und musste Rebecca Robisch nicht alleine in Italien sitzen lassen und konnte mich in meinem 90cm schmalen Bett so breit machen wie ich wollte.

Am Samstag war ich mit dem Team in Altenstadt beim Cross Country Rennen und hab paar Bilder gemacht. Die Woche drauf war ich tatsächlich mal daheim. Also zumindest unweit von daheim bis ich am Sonntagmorgen zum Bundesligarennen nach Gedern aufgebrochen bin. Fotoauftrag. Montag Mittag zurück zuhause, Koffer umpacken und mit dem DB Bus ab nach Prag. Montag und Dienstag also Sightseeing zu Fuß durch Prag. Für den Mittwoch stand ein sehr besonderes Mountainbikerennen auf der Jobliste. Prague Stairs. Qusi ein Shortrace (ca. 30 Min. Citysprint) durch die historische Altstadt von Prag. Steile Gassen hinauf um auf der anderen Seite dann Hunderte Treppenstufen wieder nach unten zu rattern. War ne ziemlich coole Veranstaltung mit ziemlich vielen Zuschauern/Touristen am Streckenrand! Vong Donnerstag vomittag her bis Momtag (18.5. – 22.5.) stand noch der Weltcup in NoveMesto auf dem Plan. Währenddessen war ich übrigens einmal laufen. Einmal. 

Kurz mal zu Hause angekommen wurde mir die traurige Nachricht übertragen, dass Friedrich Stadler im Koma liegt. Normann Stadlers Papa. Der Mann meiner Patin Gertrud Stadler. Er verstarb in der Nacht darauf, noch bevor sich all seine Söhne von ihm verabschieden konnten.
… Er hat sich vom Acker gemacht …
Schwierig übrigens, nach so wenigen - so traurigen Zeilen - wieder einen Einstieg zu finden.

Zuhause konnte ich ein paar Kleinigkeiten erledigen, war Mittwochs noch auf nem Familiengeburtstag eingeladen wo ich mit dem Rad hingefahren bin um wenigstens ein paar Kilometer zu machen. Immer wenn ich mal daheim war, hatte eben Niklas (der Nachbar vom Anfang) keine Zeit und schon war ich wieder aufm Sprung.
Am Samstag eben mit dem Team nach Österreich zum Achenseer Bike Festival (MTB Festival). Dort habe ich übrigens mehr oder weniger zum ersten Mal vor dem Rennen in einem Hotelzimmer übernachtet. Dementsprechend bin ich am Vorabend auch absolut Planlos im Zimmer herumgeirrt und habe versucht mich zu organisieren, dass am Sonntagmorgen alles klappt. Da muss schon alles perfekt vorbereitet sein vor so nem 55km Marathon mit 1390 Höhenmetern – Nicht.

Chaos wie immer und dann wirds schon irgendwie laufen. Ich mach mir da lieber immer nicht so viele Gedanken. Hat ja in Riva auch geklappt wie man sieht^^ Naja jedenfalls war ich frühs pünktlich beim Fahrzeuge Beladen, pünktlich beim Frühstück und letztendlich sogar sehr pünktlich beim Start! Ich hab das Rennen quasi ja jetzt schon gewonnen gehabt.

Um 10 Uhr starteten wir (Matze El Maestro und ich) auf die 55 km lange Strecke. Schon kurz nach dem Start sortierte sich das Fahrerfeld einwenig als es die ersten Höhenmeter nieder zu trampeln galt. Schon bald stellte sich heraus, dass ich zusammen mit Maxi Maier und wenigen Anderen das Feld anführen sollte. Bis wir über den ersten Hügel drüber waren hatte ich schon meine erste (kleine) Trinkflasche leer getrunken. Nicht, weil ich so Durst hatte, sondern weil ich gleich danach schon etwa bei km 8 eine neue erhalten sollte.

Wir hatten noch keine 10 Kilometer auf dem Tacho und vielleicht gradmal so 20 Minuten, da hatte ich schon meine zweite Flasche und ein Gel intus. Da ist selbst der Maxi vom Glauben abgefallen! Ich wusste allerdings, dass ich mich ab dort selbst verpflegen musste… Bis auf einen halb vollen Papierbecher mit Cola gabs dann eben auch nichts mehr zusätzlich. Nach 60 Minuten Renndauer hatten wir schon über 29 Kilometer auf dem Zähler und die Gruppe war immernoch bestimmt 15 Mann stark. Bisher haben wir außer wunderschöner Landschaft, Schotterstraßen, der ein oder anderen kuriosen Verpflegungsstation und ein paar Autos im Gegenverkehr nichts gesehen/erlebt.

Es gab auch nirgends eine Möglichkeit die Gruppe auszudünnen. Bis es eben zur Hauptattraktion ging – einem ca. 700 Meter hohen Anstieg auf Schotter. Der war ein paar Kilometer lang und hat etwa ne halbe Stunde der Renndauer für sich beansprucht. Die große Gruppe wurde dann zum Glück relativ schnell immer kleiner. Zuerst musste ich hinterher fahren, später hab ich dann die Führung übernommen und ein bisschen Druck gemacht. Ich glaub ich hab teilweise guten Windschatten geliefert was natürlich die Jungs hinter mir erfreute. Für mich hat es sich gut angefühlt. Ich bin ein Tempo gefahren von dem ich wusste ich komm über den Berg drüber, egal was noch kommt, was aber so hoch war, dass nicht alle mit kamen. Den kleinen Sprint, als es steiler wurde, bin ich bewusst nicht mit. Der hätte mich vermutlich komplett zerstört. So ist mir also eine kleine Vierergruppe davongefahren. Mitunter der spätere Sieger Oliver Mattheis und Maxi Maier. Die beiden anderen wusste ich, würden das Tempo nicht lange mitgehen können und hab sie bis zum „Gipfel“ wieder eingesammelt und hinter mir gelassen.

1:37h und jetzt nur noch die Abfahrt. Gut 18 Kilometer Abfahrt. Ist eigentlich ein Grund sich zu freuen. Wenn man dann ALLES auf Schotterstraßen runter schrubbt ist das ein klitzekleines Bisschen enttäuschend. Man kann ja landschaftlich wirklich nicht meckern, aber wenigstens ein einziger Singletrail hätte die Veranstaltung um Klassen verbessert. Leider sind wir (auf der B-Strecke) außer ein paar wenige Kilometer auf Teer nur – ausnahmslos – auf Schotterstraßen unterwegs gewesen. Zwei Stunden Straßenrennen auf Schotter. Mit nem Crossrad hätte man sich immerhin bergauf ein paar Kilogramm am Rad sparen können. Schade.

Nach 2:03:51h kam ich mit nem 26,8er Schnitt völlig kaputt und vielleicht auch leicht durstig als 3. ins Ziel. Nichtmal 1:30 Min hinter Maxi Maier (Platz 2). Den Sieg holte sich Oliver Mattheis mit einer Zeit von 2:00:30h. Das war ein verrückt schnelles Ding und es ging nach den turbulenten Wochen wiedermal besser als man hätte erwarten dürfen!
Ich finds gut.

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